Umwelt- und Klimaschutz sind die drängenden Themen unserer Zeit. Energie-, und Ressourcenverbrauch sowie Emissionen müssen radikal gesenkt werden – nicht nur partiell, sondern in der Breite. Das gilt vor allem für die Baubranche, die nun selbst tief in der Krise steckt. Einzelne besonders innovative und nachhaltige Neubauprojekte helfen nur bedingt dabei, die Nachhaltigkeitsziele der Bundesrepublik zu erreichen. Ökologische Herausforderungen sind allerdings immer auch soziale Herausforderungen, die uns drohen, über den Kopf zu wachsen, wenn wir keinen Anker finden.

Statt abzureißen und neu zu bauen, sollten vorhandene Immobilien für eine Umnutzung weiterentwickelt werden. Dies reduziert CO2-Emissionen genau dort, wo rund 90 Prozent von ihnen entstehen – in der Beton- und Stahlproduktion. Das Problem ist bekannt, und doch sorgen nicht zuletzt geltende Gesetze, Verordnungen und die bisherigen, routiniert eingerichteten Planungsprozesse dafür, dass ein Neubau gegenüber einem Bauen im Bestand bevorzugt wird.

Das Kollektiv Neue Allianzen interessiert sich für die Vision einer zeitgemäßen Bauwende, die alle an sie herangetragenen politischen und gesetzlichen Erwartungen gerecht wird. Dafür ist zwingend notwendig Entwickler*innen und Planer*innen mit dafür geeigneten Verfahren zur Einschätzung bereits in der sogenannten Phase 0 zu unterstützen – konkret in der ersten Analyse und Bewertungsphase eines Bauvorhabens. Denn diese setzt bereits die Weichen, zu welchen Kosten der Abbau, Rückbau und Neubau zu veranschlagen ist. Bauen im und mit Bestand ist keine Gestaltung auf einem weißen Blatt Papier, sondern berücksichtigt ortsspezifische Geschichten und vielschichtige Kontexte.

Die Idee ist verstanden, aber was ist mit der Umsetzung? Es gibt sie, die Progressiven, die Betonbausteine aus Fabriken herauslösen wollen, die Entwickler*innen, die Kommunen am Erhalt und der Umgestaltung teilhaben lassen wollen und die Analytiker*innen, die Bestandsgebäude als goldene Emission bezeichnen. Sie wollen nicht mehr nur über die Utopie sprechen, sondern das Ineinandergreifen der einzelnen Stücke und Prozessketten neu anordnen, um daraus eine neue Realität zu bauen. 

Diese Soiree feiert diese Gestalter*innen und gibt ihnen den Raum, uns von diesen Realen Utopien zu erzählen und den Anker neu zu setzen.

• Soiree: Neubau Ade / 25. Mai 2024
• Molkerei, Niederbarnimstraße 10, 10247 Berlin
• Einlass ab 19.00 Uhr (Bei MUH klingeln)